Filmemachen als Religion
Wie Simon Verhoeven seine Aufgabe als Regisseur begreift
„Es geht ums Geschichten erzählen, ums Kind sein dürfen, aber auch darum unsere Existenz zu reflektieren, zu erzählen, zu feiern – in all ihrer Kompliziertheit.“
Glossar
Simon Verhoeven wurde am 20. Juni 1972 in München geboren. Nach dem Abitur begann er am Lee Strasberg Theatre Institute in New York eine Schauspielausbildung, die er jedoch nach einem Jahr abbrach, um im Anschluss an der Tisch School of Arts der New York University ein Filmregie-Studium zu absolvieren. 2000 drehte er seinen ersten Spielfilm "100 Pro", zu dem er auch die Filmmusik produzierte. In den Folgejahren arbeitete er vornehmlich als Schauspieler, z.B. in Sönke Wortmanns "Das Wunder von Bern" (2002) oder Doris Dörries "Der Fischer und seine Frau" (2004).
Mit dem Kinofilm "Männerherzen" (2008) nach seinem eigenen Drehbuch wurde Verhoeven schließlich auch wieder als Regisseur aktiv. Die Komödie mit Christian Ulmen, Til Schweiger und Nadja Uhl in den Hauptrollen wurde mit über zwei Millionen Zuschauern ein großer deutscher Kinohit. Ein Jahr später drehte Verhoeven die Fortsetzung "Männerherzen ... und die ganz, ganz große Liebe".
Im Januar 2016 startete schließlich ein weiterer Langfilm von Simon Verhoeven in den Kinos: Der Thriller "Unfriend" handelt von einer College-Studentin, die in einem sozialen Netzwerk von einer scheinbar dämonischen Präsenz heimgesucht wird.
Ein großer Erfolg gelang Verhoeven mit der Gesellschaftskomödie "Willkommen bei den Hartmanns" (2016), über eine deutsche Familie, die einen afrikanischen Asylbewerber aufnimmt. Mit über 3,8 Millionen Besuchern avancierte der Film zur erfolgreichsten deutschen Produktion des Jahres 2016.
2019 begann Verhoeven mit den Dreharbeiten zu seinem nächsten Kinofilm, der romantischen Komödie "Nightlife", über ein Date, das zu einer wilden Jagd durchs Berliner Nachtleben wird. Der Film wurde bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises in der Kategorie Besucherstärkster Film ausgezeichnet, in der Verhoeven schon 2017 mit "Willkommen bei den Hartmanns" gewonnen hatte. "Nightlife" hatte trotz Corona-Pandemie 1,3 Millionen Kinozuschauer*innen erreicht.
Die gesamte Filmografie gibt es hier.
Das Gespräch führte der Filmkomponist Karim Sebastian Elias.
Ein Projekt der Deutschen Filmakademie und der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf in Kooperation mit ZDFkultur.