Hier findest du themenbezogene Video-Playlists von der 24-Redaktion zusammengestellt
Pfadübersicht

Kostümbild – Der Stoff, aus dem die Kinoträume sind

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Visual & Special Effects – Der Griff in die Trickkiste

Produktion

I. Einführung: Der Produzent als kreativer Vermittler

Um einen Kinofilm professionell herzustellen, arbeiten sehr viele unterschiedliche Menschen und Berufsgruppen mehrere Wochen oder Monate lang intensiv zusammen. Die zentrale Aufgabe des Produzenten ist es, alle Beteiligten zu engagieren, sie zu einem Filmteam zu formen und die Produktion wie ein Expeditionsleiter mit Durchhaltevermögen, Selbstvertrauen und viel Motivationskraft von der ersten Idee über das Drehbuch bis zum Vertrieb des Kinofilms zu führen.

Seine Arbeit beginnt bereits mit der Faszination und dem sicheren Gespür für einen Stoff, aus dem eine interessante Filmidee erwächst, von der sowohl potenzielle Geldgeber als auch Filmschaffende überzeugt werden müssen. Trotz hoher Risiken und möglicher Widerstände darf der Produzent als Kopf einer Filmproduktion seine Vision nie verlieren, sondern muss sie wie einen roten Faden durch den Entstehungsprozess des Films mitnehmen und in die kreative Arbeit seines Teams integrieren. Wer andere miteinander verbinden, lenken, aber auch gestalten kann und zudem kaufmännisches Geschick besitzt, hat gute Voraussetzungen, ein erfolgreicher Produzent zu werden und nicht nur sein Team, sondern auch die Zuschauer für Filme zu begeistern.


II. Wissen: Von der Idee bis an die Kinokasse

Das landläufige Vorurteil, ein Produzent denke permanent nur an sein Budget, ist zweifellos nicht ganz falsch, aber die Finanzen sind längst nicht alles: In gewisser Weise müssen Produzenten Alleskönner sein, die – in enger Abstimmung mit den einzelnen Filmschaffenden – über fünf Phasen die gesamte Entstehung eines Films steuern. Obwohl sie vorrangig für den organisatorischen Rahmen, die interne Kooperation und repräsentative Aufgaben einer Filmproduktion zuständig sind, sollten sie zumindest kleine Einblicke in jedes Gewerk besitzen, um die Tuchfühlung mit ihren kreativen Mitarbeitern nicht zu verlieren.

II.1 Die Vorproduktion

Während der Vorproduktion wird ein Filmprojekt erdacht, beschrieben, gründlich durchgeplant und zunächst einmal nur auf dem Papier finanziert. Bis zu den Dreharbeiten vergehen in dieser Entwicklungsphase deshalb nicht selten Monate oder sogar Jahre.

II.2 Die Dreharbeiten

Obwohl der Produzent etwas in den Hintergrund tritt, ist die Arbeit am Set das Herzstück einer Filmproduktion, denn hier werden die geplanten Szenen und Bilder endlich gefilmt.

II.3 Die Postproduktion

Auch wenn der Film nun ‚im Kasten’ ist, ist er noch lange nicht im Kino. Erneut vergehen mehrere Monate, bis der Film vorliegt, den die Zuschauer später auf der Leinwand sehen.


III. ANWENDUNG: Herausforderung Film

III.1 Rezeptive Filmbildung

  • Die Schüler teilen sich in kleine Gruppen auf und jeweils ein Schüler pro Gruppe übernimmt die Rolle des Produzenten. Er versucht, seine Mitschüler argumentativ als Geldgeber für seinen geplanten Film zu gewinnen. Dabei sollen neben einer ersten Ideenskizze vor allem auch Schritte zu einer möglichen Umsetzung simuliert werden, z.B. der voraussichtliche Zeitrahmen, die Kalkulation mutmaßlicher Kosten oder erste Besetzungsvorschläge.
  • Die Schüler verfassen zu einem aktuellen Kinofilm in max. fünf Sätzen einen kurzen Werbetext, den ein Produzent während des ‚Pitchings’ präsentieren könnte. Ziel ist es, so präzise und anregend zu formulieren, dass sich potenzielle Geldgeber – mit realistischen Erwartungen an das Filmprojekt – davon überzeugen lassen, sich finanziell zu beteiligen. Anschließend lesen die Schüler exemplarisch ausgewählte Filmkritiken und vergleichen die Aussagen der Kritik mit ihrem Werbetext.

III.2 Aktive Filmbildung

  • Die Schüler kreieren zu einem im Unterricht gelesenen und analysierten Roman in Kleingruppen ein aussagekräftiges Filmplakat, das den Schwerpunkt der Geschichte illustriert und Lust macht, sich die Verfilmung der Buchvorlage im Kino anzuschauen. Anschließend können die verschiedenen Plakate präsentiert und auf ihre Wirkung hin überprüft werden.
  • Die Klasse organisiert in ihrer Jahrgangsstufe unter einem ausgewählten Motto einen Handyclipwettbewerb für etwa dreiminütige Kurzfilme. Die Schüler überlegen sich einen Wettbewerbstitel, Bewertungskriterien, stellen eine Jury auf und planen den Gewinnerpreis.

IV. WEITERFÜHRENDE WEBLINKS


© Erstellt von der Deutschen Filmakademie e.V. mit fachlicher Unterstützung des Mitglieds Joachim von Vietinghoff sowie in Kooperation mit der Bundeszentrale für Politische Bildung und Vision Kino gGmbH

Was macht ein Produzent?

Produzenten werden traditionell stark mit der Filmfinanzierung identifiziert. Das Klischeebild zeigt einen Mann mit Zigarre hinter einem großen Schreibtisch, der über das Geld und vor allem über seine kommerziellen Interessen wacht. Um Finanzierung geht es auch, aber tatsächlich sind Themen wie Ideenentwicklung, Rechtekauf, Stoffentwicklung und die Zusammenstellung des richtigen kreativen Teams – Drehbuchautor, Regisseur, Schauspieler – für erfolgreiche Produzenten entscheidender. „Wenn Sie ein gutes Projekt haben, kommt das Geld zu Ihnen", sagt Bernd Eichinger im 24-Interview. Von der ersten Idee bis zur Vermarktung und Auswertung in allen Medien der Verwertungskette ist es der Produzent, der sich am längsten mit einem Filmprojekt befasst.