Zwischen Handwerk und Intuition
Wie sich Albrecht Schuch seiner Rolle in SYSTEMSPRENGER und BERLIN ALEXANDERPLATZ annäherte
„Da ist manchmal ein ganz großes Unbehagen in mir, wenn ich Bücher lese oder Filme sehe, in denen zu viel gererdet wird. Ich mag es Pausen herzustellen und stillen Momenten ganz verschiedene Farben und Töne zu geben."
Glossary
Albrecht Schuch, geboren am 21. August 1985, studierte von 2006 bis 2010 Schauspielerei an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater (HMT) "Felix Mendelsohn Bartholdy" und wurde anschließend ins Ensemble des Berliner Maxim Gorki Theaters berufen.
Nach ersten kleinen TV-Rollen gehörte er 2010 zum Ensemble von Hermine Huntgeburths preisgekröntem Fernsehspiel "Neue Vahr Süd" nach dem Roman von Sven Regener. Im Jahr darauf verkörperte er in Robert Thalheims "Westwind" den biederen Betreuer zweier DDR-Sportler, die sich während eines Trainingsaufenthalts in Ungarn in zwei westdeutsche Frauen verlieben.
Seine erste Kinohauptrolle hatte Schuch 2012 in Detlev Bucks aufwändiger Bestsellerverfilmung "Die Vermessung der Welt" als weltreisender Naturforscher Alexander von Humboldt. 2016 spielte Schuch in drei Filmen von Christian Schwochow: In dem historischen Drama "Die Pfeiler der Macht" (TV) gab er einen reichen Bankierssohn; in "Die Täter - Heute ist nicht alle Tage" (TV) aus dem Dreiteiler "Mitten in Deutschland: NSU" verkörperte er den Neonazi Uwe Mundlos; und in der Kinoproduktion "Paula", einer Filmbiografie der Malerin Paula Modersohn-Becker, war er der Maler Otto Modersohn. Neben einigen anderen TV-Produktionen spielte 2018 einen INvestmentbanker in der Serie "Bad Banks".
Viel Kritikerlob erhielt das Sozialdrama "Systemsprenger" (2019), das im Wettbewerb der Berlinale 2019 Premiere feierte. Schuch spielte darin eine Hauptrolle als Anti-Gewalt-Trainer, der sich eines extrem widerspenstigen Mädchens annimmt. Genau ein Jahr später hatte auf der Berlinale 2020 "Berlin Alexanderplatz" Premiere, in dem Schuch die Rolle des kleinkriminellen Psychopathen Reinhold übernahm.
Beim Deutschen Filmpreis 2020 wurde er gleich zwei Mal ausgezeichnet: für die Beste männliche Hauptrolle in "Systemsprenger" und für die Beste männliche Nebenrolle in "Berlin Alexanderplatz".
Die gesamte Filmografie gibt es hier.
Das Gespräch führte der Filmkomponist Karim Sebastian Elias.
Ein Projekt der Deutschen Filmakademie und der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf in Kooperation mit ZDFkultur.